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Vom Industriekaufmann zum Technischen Fachwirt ?!?

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Registriert: Jun 2008
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Ich ("nur" ein Industriekaufmann) spiele (ernsthaft) mit dem Gedanken eine Weiterbildung zum Technischen Fachwirt zu beginnen. Dieses gedankliche Spiel hat sich allerdings noch nicht in die Tat umgesetzt, da ich ein wenig hin und her gerissen bin. Industriefachwirt oder (vielleicht doch eher) Technischer Fachwirt? Womit gehe ich den richtigen Weg?.. Technik interessiert mich und im Berufsleben habe ich eigentlich auch viel mit Technik und technischer Abklärung zu tun..

Na ja.. zum eigentlichen Problem: Von den Zulassungsvoraussetzungen her ist es ja möglich diese Weiterbildung auch mit einem kaufmännischen Beruf zu beginnen. Doch ist es sinnvoll? Man hat nicht und wird auch nie das technische Hintergrundwissen eines Technikers haben. Die Technik-Themen in diesem Lehrgang gehen scheinbar auch nicht sehr in die Tiefe. Mit welcher Berechtigung dürfte ich dann den Titel "Technischer Fachwirt" eigentlich tragen?.. und.. Welches Argument könnte einen potentiellen Arbeitgeber dazu bewegen einen Technischen Fachwirt mit einer kaufmännischen Vorbildung, einem Bewerber mit einer gewerblich-technischer Vorbildung vorzuziehen? Das Bindeglied zwischen Kaufmann und Technik erfüllt doch dann der eine mehr als der andere?!

Meinungen und Erfahrungen angehender und fertiger Technischer Fachwirte aus dem kaufmännischen Bereich würden mich sehr interessieren! Beiträge die mir helfen eine "richtige" Entscheidung zu treffen sind sehr willkommen.
« Zuletzt durch elBuli am 03.07.2008 00:11 Uhr bearbeitet. »
Gast
Hallo.

Also ich bin noch Industriefachwirt und war vorher Industriekaufmann.. Also die kaufmännische Fortsetzung deiner Grundausbildung..

Ich kann jetzt nicht für alle Personaler sprechen.. aber ich würde mal sagen einen Technischen Fachwirt setzt man auch an eine Technisch veranlagte Stelle wie z.B. Im spezifischen Material-Einkauf, in einer stark technisch orientierten Logistikabteilung, in einer Arbeitsvorbereitung, einer stark technisch ausgerichteten Kalkulationsabteilung...

Eine Abteilungsleitungsstelle in einer Konstruktionsabteilung wird man damit sicher nicht belegen. Genausowenig eine Controller-, Buchhalter-, sowie "normale" Einkaufs- & Logistiksachbearbeiter.

Ich bin den kaufmännischen Weg weitergegangen weil ich in unserem Betrieb in der Verwaltung mit Technischem Fachwissen an sich nicht in Berührung komme. Aber das macht jeder Betrieb anders...

Bei uns im Betrieb wurde das halt sehr stark geteilt. Diejenigen die von der technischen Seite her kommen und sich kaufmännisch weitergebildet haben machen die Tätigkeiten die ein technisches Fachwissen benötigen. Also Materialflußplanung (wg. Bearbeitungswissen), Vorkalkulation (Angebotserstellung) für Aufträge (wg. Fachwissen Bearbeitungszeiten, Arbeitsschritte, Werkstoffeigenarten..), Einkauf ist geteilt (Rohstoffe und Halbzeuge Technisch geprägt, Hilfsstoffe und Betriebsstoffe kaufmännisch geprägt, usw.

Aber nach welchen Kriterien welcher Personaler nun welchen Bewerber vorzieht.. das ist noch immer so ungewiss wie das Orakel von Delphi.. :D
Mitglied
Registriert: Mar 2008
Beiträge: 16
Hallo,

zur deiner Frage.
Auch ich habe den Schritt gewagt vom Industriekaufmann zum Technischen Fachwirt und jetzt aktuell zum Geprüften Technischen Betriebswirt zu gehen.

Vorteile aus meiner Sicht:
Mann ist bei Stellenbesetzungen die mich interessiert haben flexibler.
Als reiner Kaufmann oder Betriebswirt fehlt einem der technische Sachverstand. Beispiel: Lesen von Zeichnungen, Stücklisten, Werkstoffkunde etc.
Mit Hilfe der Weiterbildung zum Technischen Fachwirt bin ich in die Lage gekommen mich beruflich weiterzuentwickeln. Denn ich wollte immer schon mehr in den Schnittstellen arbeiten als im rein sagen wir mal buchhalterischen Bereich.
Beispiel: Technischer Einkauf, Verkauf, Service, etc.

Zum Schwierigkeitsgrad.
im Kaufmännischen Bereich brauchst du dir keine Gedanken machen, Hier werden vor Allem Basics vermittelt. Kostenstellen-, Kostenartenrechnung, Controlling, Allgemeine VWL etc.
Reine Fleißarbeit die Geschichten nochmals zu wiederholen und aufzufrischen.
Im Technischen Bereich musste ich mich dahinterklemmen.
Beispiel: technisches Zeichnen. Viel mir schwer. Liegt aber an jedem selber. Mit der richtigen Motivation und genügend Elan und Durchhaltevermögen ist dies aber auch zu schaffen.

Meine Erfahrungen über die Kurszeit:
Wir waren im Kurs 5 Kaufleute und 14 Gewerbliche.
Wir Kaufleute hatten im Technischen Bereich Schwierigkeiten, die Gewerblichen dafür im Kaufmännischen. ausgleichende Gerechtigkeit.

Wie die Personaler diese Ausrichtung einschätzen bleibt im verborgenen, meine Pilosophie ist aber: Es kommt immer darauf an was man daraus macht. Mann kann z.B. in Bewerbungen die bisherige Tätigkeit kaufmännisch beschreiben oder eher Technisch. Wenn mann dann zu einem Bewerbungsgespräch geladen wird, liegt es dann an einem selber diese technische Ausrichtung zu festigen.

Ich denke die Chancen die sich daraus ergeben sind unglaublich.
Ich hatte im Haus intern 2 Bewerbungen laufen, eine im Technischen Einkauf und eine im Vertrieb. Die Einkaufsabteilung wollte mich vor Allem wegen meiner Technischen Weiterbildungen ohne genau zu wissen was die Inhalte waren. Wichtig war de Abteilung das Interesse an der Technik und sich in technische Sachverhalte einzuarbeiten.
Habe mich dann aber wegen der Verdienstmöglichkeit für den Vertrieb entschieden.

So hoffe ich konnte dir weiterhelfen, vielleicht etwas zu viel Text.
Sollte es noch Fragen geben stehe ich gerne zur Verfügung.

Ich kann die Weiterbildung nur empfehlen.

Gruß drTBW08


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